Mathematische Gedichte – ein gemeinsames Projekt der Leistungskurse Deutsch und Mathematik am 30. November 2023

Unendlichkeit

Mathematik und Sprache,
dass ich nicht lache.
Unsere Berührung nicht mal in der Unendlichkeit
zwischen unseren Worten und der Notwendigkeit.
Unsere faulen Abstraktionen und eure Akrostichen
bilden eine exponentielle Einheit unserer verschiedenen Worte.
Du bist das x zu meinem y, du trägst mich durch Höhen
und Tiefen bis zum Grenzwert unserer Wirklichkeit.
Die Monotonie, die wir haben,
lässt unsere Herzen höher schlagen.
WIR SPRECHEN ZWEI VERSCHIEDENE SPRACHEN
und trotzdem finden wir einen Weg uns zu verstehen,
obwohl wir unterschiedliche Wege gehen.

Schülerinnen und Schüler aus der Mathematik und dem Fach Deutsch realisierten am 30. November 2023 ein gemeinsames Projekt in der Auseinandersetzung mit mathematischen Gedichten. Mathematische Gedichte? Ja, richtig gelesen! So schreibt etwa die österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann (1926-1973) im Gedicht „Curriculum vitae“: „unterm Regenbogen, / die Zirkelspitze im Herzen, / zum Radius genommen die Nacht. / Weit offen.“

Poetisch ging es also zu, poetisch und mathematisch zugleich, ein Widerspruch, vermeintlich nur, der sich aufhebt im lyrischen Wort. Genauer lassen sich derlei Gedichte in folgende Arten unterscheiden:
(1) Zählen und Zahlen,
(2) Von Kreisen,
(3) Rätselpoesie,
(4) Anzahl, Unzahl und Unendlich,
(5) Orte der Geometrie und
(6) Mathematische Wirklichkeit.

Nachdem die Jugendlichen einige Gedichte kennenlernten, verfassten sie selber Gedichte mit mathematischem Inhalt. So entstanden Verse und Strophen über die pq-Formel, die Unendlichkeit, die Berechnung quadratischer Gleichungen, das rätselhafte Galoppieren weißer Schimmel (Achtung, Tautologie!) und die Schönheit des Kreises. Letzteres sei hier samt schülereigner Erläuterung gezeigt:

Erläuterung zum Gedicht „Ode auf den Kreis“: Das zentrale Thema des Gedichts ist die Kreisform, ihre Eigenschaften und wozu der Kreis uns nützlich sein kann. Der lyrische Text soll ein Zeichen setzen, dass die Mathematik und die deutsche Sprache trotz ihrer Unterschiede auch in Verbindung gebracht werden können. Daher haben wir ein Gedicht über Kreise in der Form eines Kreises entworfen und die Sprache mit der Mathematik kombiniert. Dadurch, dass zwei Kontraste ineinander übergehen, gibt es auch eine entsprechende Wirkung, die den Leser davon überzeugen kann, dass man die Sicht auf die Welt immer offen halten sollte. Nur dann kann man Dinge hinterfragen und auch zusammenbringen, nur dann entsteht etwas Neues.

Und abschließend, was sagen Schülerinnen und Schüler zum Projekttag?

„Mir hat das heutige Projekt gefallen, da wir uns mit dem Mathekurs immer ausgetauscht haben und uns so gegenseitig geholfen haben, wenn man in den Fachbereichen Schwierigkeiten hatte.“

„Gefallen hat uns die Möglichkeit zur kreativen Entfaltung!“

„Stressfrei und lehrreich zugleich!“

Leitung Frau Weser und Herr Blum