Geschichte

Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.

Wilhelm von Humboldt (1767-1835, preußischer Gelehrter)

Gegen das Vergessen, Verharmlosen und Verleugnen! 

 
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee das größte deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Ausschwitz. Etwa 1,2 Millionen Menschen wurden Opfer des Holocaust. Der 27. Januar ist ein internationaler Gedenktag, der sich 2025 zum 80-mal jährt. 

Die letzten Zeitzeugen des KZ verlassen uns, sodass authentische Erfahrungs- und Schreckensberichte von Zeitzeugen den nachwachsenden Generationen nicht mehr vermittelt werden können. 
 
Diese Form des Vergessens öffnet Tür und Tor für Neuinterpretationen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. 
 Geschichtsrevisionismus greift um sich. 

  • Ereignisse werden verharmlost oder umgedeutet. So bezeichnete Björn Höcke das Holocaust-Mahnmal in Berlin als ein „Denkmal der Schande“.
  • Es findet ein erschreckendes Kokettieren mit der Nationalsozialisten Sprache statt: 
    ….“Vogelschiss der Geschichte“ (Alexander Gauland) 
    ….“Hitler war ein Kommunist“ (Alice Weidel) 

…“ich bin das freundliche Gesicht des Nationalsozialismus“ (Mathias Helferich).

Geschichte ist niemals nur Vergangenheit; sie wirkt auf vielfache Weise fort. Alles, was einmal geschah, kann sich wiederholen. Auch die Katastrophe des Nationalsozialismus, die in den Zweiten Weltkrieg führte, Völkermorde verursachte und im Zweiten Weltkrieg etwa 55 Millionen Menschenleben forderte. 

Es ist wichtig, dass wir die nationalsozialistische Terrorherrschaft, die mit der systematischen Vernichtung der jüdischen deutschen Bevölkerung, aber auch politisch Oppositioneller, standhafter Kritiker des menschenverachtenden Systems aus der Mitte der Gesellschaft, wie Künstler, christliche Würdenträger sowie Minderheiten, z.B. Homosexuelle, Roma und Sinti nie vergessen. 

Die weltoffene demokratische Gesellschaft lebt aus den Lehren der Vergangenheit. Dazu bedarf es der Aufklärung über Fakten und der Empathie für die Opfer. Dazu dienen symbolische Zeichen im öffentlichen Raum und authentische Orte als Gedenkstätten und Möglichkeiten des Lernens. Die Idee der Menschenrechte hat erst spät Eingang in Gesetze und Konstitutionen gefunden. Umso mehr wurden und werden sie missachtet – in der nationalsozialistischen Zeit durch Diskriminierung und Entrechtung von Bürgerinnen und Bürgern, Ausplünderung okkupierter Territorien, den Völkermord an Juden, Sinti und Roma, die Versklavung der Bewohnerinnen und Bewohner eroberter Gebiete in Osteuropa. 

Die Verantwortung, die Erinnerung wachzuhalten, liegt bei uns allen. Es ist unsere Aufgabe, die Lehren aus der Vergangenheit zu bewahren und weiterzugeben, um sicherzustellen, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen. Nur durch Bildung, Gedenken und aktives Engagement können wir unseren Teil dazu beitragen eine Gesellschaft schaffen, die auf den Werten von Freiheit, Gleichheit und Menschenwürde basiert.

Um unseren Anteil an dieser bedeutsamen Aufgabe zu leisten, bekennen sich die Lehrkräfte des Tagore-Gymnasiums zur Erinnerungskultur auf der Basis der unveräußerlichen Menschenrechte.

  • Ferner gestalten Die Lehrkräfte des Tagore-Gymnasiums ihren Unterricht im Bewusstsein der Verantwortung für die Vergangenheit. 
  • Außerdem setzen sich die Lehrkräfte des Tagore-Gymnasiums im Unterricht mit verschiedenen Beispielen von Verfolgung in der Vergangenheit auseinander und fokussieren sich dabei besonders die Gräueltaten der Nationalsozialisten.

Konkret äußert sich dieses Bekenntnis, indem in jedem Jahrgang im Rahmen des Unterrichts Exkursionen stattfinden und Orte besucht werden, die Mahnmal des nationalsozialistischen Terrors sind, sodass wir das „Erinnern“ als eine gesamtschulische Aufgabe erleben.

Folgende Bezugspunkte und Auseinandersetzungen finden in den einzelnen Jahrgängen statt:

7. KlasseSpurensuche von jüdischem Leben in Berlin in Verbindung mit Geografie (Orientierung im Raum am Beispiel von Stolpersteinen), Geschichte (Besuch des Jüdischen Museums) und Ethik (Besuch einer Synagoge)
8. KlasseBesuch des Jüdischen Museums und des Anne-Frank-Museum in Verbindung mit Deutsch
9. KlasseBesuch der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen
10. KlasseBesuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und des Literaturzentrums Weinmeisterstraße
SEK IIGedenkstättenfahrt in das Museum und die KZ-Gedenkstätte Auschwitz sowie Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

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Spannend. Abwechslungsreich. Erhellend.

Das Fach ist das wichtigste Fach überhaupt, weil…

…Geschichte Türen in andere Zeiten und zu anderen Orten öffnet. Jede andere Wissenschaft hat auch eine historische Dimension – seien es die Naturwissenschaften, die Geisteswissenschaften, die Sprachen oder Künste bis hin zum Sport.

Die wichtigsten Themengebiete sind…

  • griechische und römische Antike 
  • das Mittelalter 
  • die Entstehung moderner Staaten ab 1500 
  • Deutschland, Europa und die Welt im 20. und 21. Jahrhundert

Echte Highlights im Schuljahr sind:

  • Exkursionen in Klasse 7 und in jedem Halbjahr in Klasse 11 und 12

Am meisten Spaß macht …

…in anderen Zeiten und Kulturen gelten andere moralische Normen – sich in diese hineinzuversetzen ist sehr interessant und vielschichtig.

Das Fach befähigt die SchülerInnen…

…zum differenzierten Denken, eine empathische Beziehung zu den Handlungsmotiven von Menschen in anderen Zeiten und an anderen Orten zu entwickeln und eigene Positionen zu überdenken, weil man die anderer Menschen kennenlernt.